
Über das Objekt
Wassily Kandinsky
Lithographie No. II
50,5 x 38,7 cm
Lithographie auf Papier
Das vorliegende Blatt ist eine der seltenen Lithographien Kandinskys aus der Bauhauszeit. In einer kleinen Auflage von nur 50 Exemplaren in den Werkstätten des Bauhauses gedruckt, besticht diese Arbeit durch eben jene geometrische Klarheit, die Kandinsky im Umfeld des Bauhauses und seiner Akteure fand. Trotz der starken Reduktion der bildnerischen Mittel und der Konzentration auf Linie, Punkt und Fläche sowie dem völligen Verzicht auf Farbe ist es Kandinsky in dieser Druckgrafik gelungen, allein durch seine außerordentliche konstruktive bildnerische Intelligenz eine höchst anspruchsvolle und komplexe Komposition zu schaffen. Geometrische Formen in einem unbestimmten Raum schwebend, verweisen auf eine höhere, spritiuelle Ebene auf "das Geistige in der Kunst". Mit zunehmender Abstraktion entwickelte Kandinsky in seiner Kunst ein Formenvokabular, eine Art Grammatik, deren Vorbilder in der Musik zu finden waren. Ziel war es, auf bildnerische Weise Klänge zu erzeugen, die durch Harmonien und Dissonanzen die universellen Gefühle der menschlichen Seele ansprechen und ausdrücken können. Die Lithographie Nr. II befindet sich unter anderem in den Museumssammlungen des Lenbachhauses in München und des Centre Pompidou in Paris.