Winfred Gaul

1928 Düsseldorf – 2003 Düsseldorf

 

Winfred Gaul beginnt zunächst eine Bildhauerlehre und studiert Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Köln. Im Anschluss geht er für drei Jahre als Schüler von Willi Baumeister an die Stuttgarter Akademie. Bei einem Besuch in Paris lernt er 1953 den Galeristen Jean-Pierre Wilhelm und den Kunstkritiker Pierre Restany kennen. In Düsseldorf-Kaiserswerth bezieht Gaul 1955 sein Atelier und tritt der Gruppe 53 bei, der auch Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Albert Fürst, Gerhard Hoehme und Fathwinter angehören. In der Galerie Gurlitt in München hat er 1956 eine Einzelausstellung. Zwischen 1956 und 1985 nimmt Winfred Gaul als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes  an insgesamt 16 Jahresausstellungen des Deutschen Künstlerbundes teil. Ihn verbinden Künstlerfreundschaften zu Karl Otto Götz, Bernhard Schultze und Heinz Kreutz.

Anfang der 60er Jahre wandelt sich das Werk Gauls vom impulsiv gestischen Informel und den skripturalen Poémes visibles zu seinen konstruktiven, formreduzierten Verkehrszeichen und Signalen. Gaul ist von 1964 bis 1965 als Gastdozent in Bremen tätig, von 1967 bis 1969 lebt er in Antwerpen. Im Jahr 1973 findet eine große Wanderausstellung statt, die von Münster nach Ludwigshafen, Ulm und Bielefeld geht. Nachdem er bereits 1959 dabei war, ist er 1977 zum zweiten Mal Teilnehmer der documenta mit Werken aus seiner Serie „Farbmarkierungen“. Die Pinacoteca di Macerata zeigt 1982 eine Retrospektive seines zeichnerischen Werks. Zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen, u. a. der Villa Romana Preis 1964, die Ernennung zum Professor h.c. und der Lovis-Corinth-Preis 1994, zeigen die Bedeutung Gauls in der Nachkriegsabstraktion.