Konkret

Konkrete Kunst ist eine unmittelbare, auf sinnliches Erleben angelegte Kunst, die ohne Vorwissen und Vorurteile erfassbar ist. Sie ist ungegenständlich und will nicht abbilden. Der Erforschung von Farben, Formen, Linien und Materialien, d. h. der Emanzipation bildnerischer Mittel, kommt eine besondere Bedeutung zu.


Ihre Wurzeln liegen im Konstruktivismus, in der DeStijl-Bewegung und dem Bauhaus. Im Gegensatz zum Konstruktivismus konzentriert sich die Konkrete Kunst auf das Zusammenspiel von Form und Farbe unter wissenschaftlichen Ansätzen und Gesichtspunkten. 

In der Abstraktion der konkreten Kunst geht es nicht um die Auflösung einer vorhandenen Materialität, sondern um die Konstruktion und Vergegenständlichung einer immateriellen Realität, oft mittels mathematisch-geometrischer Grundlagen. Die künstlerische Gestaltung tritt vor den Ausdruck persönlicher Empfindungen: Lyrismus, Dramatik und jegliche Symbolik sollen ausgeschaltet werden. Bisweilen wird synonym auch der Begriff Konstruktive Kunst verwendet.

Diskursbestimmend in den 1940er und 50er Jahren waren die Zürcher Konkreten Richard Paul Lohse und Max Bill, vergleichbar der DeStijl-Bewegung in den Niederlanden um Piet Mondrian und Theo van Doesburg.

Zu den bedeutenden deutschen konkreten Künstlern zählen Josef Albers, Erich Buchholz, Walter Dexel, Adolf Richard Fleischmann, Gunter Fruhtunk, Kuno Gonschior, Georg Karl Pfahler und Anton Stankowski.