Adolf Richard Fleischmann

1892 Esslingen am Neckar – 1968 Stuttgart

 

Adolf Richard Fleischmann studiert in Stuttgart, u. a. an der Akademie bei Adolf Hölzel. Im Jahr 1917 erhält er eine Anstellung als wissenschaftlicher Zeichner am Kantonsspital in Zürich. Während sein Frühwerk noch akademischer Manier ist, wendet sich der Künstler in den 20er Jahren zunehmend der Abstraktion zu. So beteiligt er sich 1928 an den Juryfreien Ausstellungen in Stuttgart und Berlin. In den folgenden fünf Jahren lebt Fleischmann abwechselnd in Berlin, Hamburg, Ascona, Paris und im Tessin. Frühe, konstruktiv-geometrische Collagen weichen Mitte der 30er Jahre zunehmend einer stärker durch organische Formen geprägten Abstraktion. 1946, als er sich den Réalités Nouvelles anschließt und die Gruppe Espace mitgründet, findet er zu einer geschwungenen linearen Malweise. Eine erste Einzelausstellung findet 1948 in der Pariser Galerie Creuze statt.

Fleischmanns Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus mündet im Primat der Farbe, aus der die Durchdringung des Bildraums nach optischen Gesetzen der Farbe resultiert. Der Künstler wird jedoch nie ganz konkret, er hält stets am Malerischen fest. Ab 1952 lebt er in New York, wo er 1953 bis 1962 als wissenschaftlicher Zeichner am College of Physicians and Surogeons der Columbia University in New York arbeitet. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt Fleischmann wieder in Stuttgart. Bekannt ist der Künstler heute vor allem für sein Spätwerk ab 1950, in dem rhythmisch gruppierte, in schmale Winkel gebundene Streifen die Kompositionen bestimmen. Diese Werke gelten als Vorläufer der Op(tical) Art.