Walter Dexel

Walter Dexel gilt als einer der bedeutendsten Pioniere und Förderer der modernen und konstruktiven Kunst. In den 1920er Jahren war er, dem Bauhaus nahestend, als Künstler und Kurator maßgeblicher Teil der damaligen Avantgarde. Zwischen 1916 und 1928 war Dexel Ausstellungsleiter des Jenaer Kunstvereins, wo er Expressionisten ausstellte, Dada Abende veranstaltete und den Bauhaus Künstlern auf den Gebieten Kunst, Architektur und Design eine öffentliche Bühne bot. Wegweisend war auch die Ausstellungen der Konstruktivisten. So lernte Dexel 1921 Theo van Doesburg kennen und wandte sich selbst fortan künstlerisch zu einer abstrakt konstruktiven Bildwelt. Von 1923 bis 1927 war er Mitglied der „Novembergruppe“, an deren Ausstellungen er bis 1929 teilnahm. 1927 war er in El Lissitzkys „Kabinett der Abstrakten“ in Hannover vertreten. 1928 schloss er sich dem „Ring neue Werbegestalter“ von Kurt Schwitters an. Der Nationalsozialismus setzte schliesslich allem Aufbruch und modernem Gedankengut ein vorläufiges Ende. Dexel beendete bis in die 1960er Jahre sein künstlerisch freies Schaffen zugunsten einer regimekonformen Lehr- und Forschungstätigkeit.