Das Informel ist eine Stilrichtung der abstrakten Kunst, die sich in den Nachkriegsjahren nach 1945 vornehmlich in den Zentren Frankreich und Deutschland etabliert hat. In Abgrenzung zur geometrischen Abstraktion entwickelte sich das Informel als europäisches Pendant zum US-amerikanischen abstrakten Expressionismus z. B. eines Jackson Pollocks.
Die informelle Kunst betont vor allem die Auflösung der klassischen Formprinzipien. Sie setzt auf Spontaneität im Malvorgang und einen lyrisch-expressiven Gestus. Gegenstandslos, in der Spannung zwischen Formauflösung und Formwerdung, bilden informelle Arbeiten Gestisches und Texturales ab.
Als bedeutende, deutsche Vertreter des Informel gelten die Mitglieder der Künstlergruppen Quadriga mit Karl Otto Götz, Bernhard Schultze, Otto Greis und Heinz Kreutz, der Gruppe 53 mit Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Gerhard Hoehme und Winfred Gaul sowie der Gruppe ZEN49 mit Willi Baumeister, Rolf Cavael, Gerhard Fietz, Rupprecht Geiger, Brigitte Matschinsky-Denninghoff und Fritz Winter. Weitere Protagonisten sind Ernst Wilhelm Nay, Emil Schumacher, K.R.H. Sonderborg, Theodor Werner, Carl Buchheister und Fred Thieler.