Als Klassische Moderne wird – ganz allgemein – die abendländische Kunst zwischen 1900 und 1945 bezeichnet. Der Begriff umfasst eine Vielzahl an bahnbrechenden Stilrichtungen, so z. B. den Expressionismus und die Neue Sachlichkeit, aber auch die aufkommende Abstraktion wie den Konstruktivismus und Suprematismus.
Unter klassisch modern fasse ich daher jene Künstler zusammen, die wie z. B. Willi Baumeister die deutsche Nachkriegsabstraktion durch ihr avantgardistisches Schaffen wesentlich geprägt und beeinflusst haben, sowie auch jene Werke der Nachkriegsabstraktion, die diese Einflüsse deutlich machen.
So zeigt u. a. das frühe Schaffen von Rolf Cavael, einem der Hauptvertreter des Informel, seine Wurzeln und Inspirationen im Werk von Wassily Kandinsky, in den Pastellen von Max Ackermann, Adolf Hölzel und Adolf Richard Fleischmann erkennt man die Nähe zur Stuttgarter Lehre von Willi Baumeister.
Auch die Künstler des Bauhauses, Josef Albers, Lyonel Feininger und Johannes Itten, sind mit ihren Theorien und Lehren von enormer Wirkungskraft in dieser Zeit.
Die Abstraktion der hier präsentierten Arbeiten war ein erster Schritt zur völligen Loslösung von Darstellungen mit Gegenstandsbezug hin zu Abbildern des künstlerisch Inneren. Die Werke haben daher oftmals Symbolcharakter und stehen in enger Verwandtschaft zu anderen Kunstgattungen wie z. B. der Musik.