Kuno Gonschior

1935 Wanne-Eickel – 2010 Bochum

 

Als Schüler von Karl Otto Götz studiert Gonschior von 1957 bis 1961 an der Kunstakademie Düsseldorf und absolviert im Anschluss eine Lehrerausbildung an der Universität Köln. Es folgen Lehrtätigkeiten in Bochum und an der Pädagogischen Hochschule Münster, am Seminar für Kunst und Didaktik. Als Professor für freie Malerei unterrichtet Gonschior von 1982 bis 2000 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Privat lebt und arbeitet er in Berlin und Bochum. Er ist Mitglied im deutschen Künstlerbund und Teilnehmer der documenta 6 in Kassel.

Bereits in den 60er Jahren wendet sich Gonschior von der informellen Malerei seines Lehrers Götz ab und beschäftigt sich mit Wahrnehmungsphänomenen. In seinen Malereien fragt Gonschior, den Anregungen von Josef Albers folgend, nach Wert, Wahrnehmung und Wirkung der Farbe. Dazu erfindet er eine originelle Farbpunktmalerei, in der seriell gesetzte Punkte die Bildfläche aneinander und übereinander lagernd füllen. Ab 1962 nutzt Gonschior Leuchtfarben für seine Kompositionen, die er zu flirrenden Farbstrukturen kombiniert. Diese Vibrationen täuschen nicht wie bei der Op-Art das Auge, sondern projizieren auf die Netzhaut des Betrachters irritierende Nachbilder.

Mitte der 70er Jahre dehnt der Künstler seine Malerei über das Tafelbild auf Wände und Fußböden aus und lässt für den Betrachter farbige Phänomene im Zwischenbereich von realem Raum und Illusionsraum, die sogenannten Farbräume, entstehen.