Rolf Cavael
1898 Königsberg – 1979 München
Rolf Cavael studiert Typographie und angewandte Graphik. Seine Kunst verfolgt er parallel zu seiner Tätigkeit als Lehrer. Beim Besuch des Bauhauses in Dessau 1930 trifft Cavael auf Wassily Kandinsky. Eine künstlerisch prägende, freundschaftliche Verbindung entsteht. Cavael siedelt nach Berlin über, wo er als freier Künstler tätig ist. Eine große Einzelausstellung mit Joseph Albers wird 1933 von den Nationalsozialisten geschlossen. Beide Maler erhalten Mal- und Ausstellungsverbot. Cavael zieht nach Garmisch, arbeitet heimlich weiter abstrakt. Erst nach Kriegsende tritt er wieder in die Öffentlichkeit und gründet 1949 mit Willi Baumeister, Fritz Winter und Rupprecht Geiger die bedeutende Künstlergemeinschaft ZEN 49. Im Jahr 1954 zieht Cavael von Garmisch nach München. Er erhält eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und lehrt von 1956 bis 1973 an der Münchner Volkshochschule. Die Kunsthalle Baden-Baden, die Kestnergesellschaft Hannover sowie das Lenbachhaus in München würdigen sein Werk mit Einzelausstellungen.
Cavael zählt zu den wichtigsten Vertretern ungegenständlicher Malerei in Deutschland. Während sein Frühwerk an klassischen Vorbildern wie Kandinsky und Baumeister orientiert ist, entsteht sein musikalisch-lyrisch motiviertes Spätwerk vollkommen autonom und wird zur Ikone des deutschen Informel.