Günter Fruhtrunk

1923 München – 1982 München

 

Nach dem Beginn eines Architekturstudiums in München zieht Fruhtrunk 1941 als Freiwilliger in den Krieg. Bereits während der Kriegsjahre bis 1945 zeichnet und aquarelliert er vor allem Landschaftsmotive. Nach Kriegsende beginnt er ein Privatstudium bei dem Maler und Grafiker William Straube, einem Schüler von Adolf Hölzel und Henri Matisse. Begegnungen mit Willi Baumeister und Julius Bissier leiten Fruhtrunk zur Abstraktion. Mit einem Stipendium des Landes Baden-Württemberg und des Gouvernment Francais geht er 1954 nach Paris, wo er mit Fernand Léger und Hans Arp zusammenarbeitet. In der Galerie Denise René hat er 1960 eine Einzelausstellung. Auch in den 60er Jahren lebt Fruhtrunk hauptsächlich in Frankreich, wird aber auch in Deutschland ausgestellt. Eine Retrospektive findet bereits 1963 im Museum Ostwall in Dortmund statt. Im Jahr 1967 nimmt Fruhtrunk eine Lehrtätigkeit an der Münchner Kunstakademie auf. Er ist Teilnehmer der documenta 4 in Kassel. Um seine Depressionen und Krankheiten aus Kriegszeiten endgültig zu beenden, nimmt sich Fruhtrunk 1982 in seinem Münchner Atelier das Leben.

Fruhtrunk überführt in seiner Kunst die Ideen des Konstruktivismus, die sein abstraktes Frühwerk bestimmen, in eine intensive, autonome Farbwelt: Er ordnet Vertikal- und Diagonalstreifen in kontrastreichen Grundfarben farblich alternierend in relativ strengen Rhythmen an. Brüche und Versprünge lösen klassische Kompositionsprinzipien auf.