Leo Erb, Ohne Titel (kinetischer Turm)

Von 1968, aus der fruchtbaren Pariser Zeit, stammt der Entwurf für die 1978, also erst zehn Jahre später, aufgelegte kleine Edition des kinetischen Turmes. Ganz nach dem Erb‘schen Prinzip gestaltet sich dieses Objekt aus weiß lackierten Aluminiumschienen als Archetyp seines gesamten Schaffens. Geschlossen zeigt sich die Steele mit quadratischem Grundriss schlicht und ergreifend. Schließlich setzt eine innenliegende Motorik das künstlerische Prinzip kontemplativer Bewegung in Gang. Behutsam öffnet sich Linie für Linie, es greift der Turm mit jedem erklommenen Stockwerk weiter in den skulpturalen Raum herein, entwickelt sich „von der Fläche zur Form“ und wirft seine Schatten, am Objekt selbst und auf seine rezeptive Umwelt. Seine komplette Höhe erreicht, wiederholt sich der meditative Vorgang en retour.